500 Millionen Menschen nutzen Instagram, mehr als 9 Millionen allein in Deutschland. Und da nur nur 9% der Beiträge Bewegtbilder sind, fällt man damit auf. Höchste Zeit also, diesen Kanal entsprechend zu nutzen.
Instagram ist ein sehr visuelles Medium, damit der Content also gut wahrgenommen gibt es die Hürde der Qualität.
Natürlich könnte man für Instagram auch mit professionellem Equipment wie etwa einer DSLR filmen, das ganze am Rechner schneiden, aufs Smartphone überspielen und dann posten. Das kann man machen und ich werde sicher auch dazu noch einen Beitrag schreiben, doch gute Instagram-Videos gehen auch budgetfreundlich.
Man braucht nur ein Smartphone und die folgenden 4 Dinge:
Gutes Licht
Licht. Fast nichts ist wichtiger als Licht. Egal ob bei Fotos oder bei Videos – bei letzterem sogar noch wichtiger, denn bei Videos kann man nicht einfach länger belichten. Und ohne genügend Beleuchtung produzieren Smartphones auch heute noch unansehnlichen Pixelbrei.
Das beste Licht ist die Sonne. Natürliches Licht, dass durch Fenster und dünne Vorhänge leicht gedimmt und harmonisch gestreut wird.
Das bedeutet natürlich, dass man nur filmen kann, wenn die Sonne hell am Himmel steht und wenn am gewünschten Drehort ein großes Fenster an der passenden Position vorhanden ist.
Ansonsten empfiehlt sich eine natürliche Beleuchtung, die garantiert auch bei einem Nachdreh 2 Stunden später noch identische Lichtbedingungen.
Das einfachste Licht-Setup ist ein Studiolicht-Set mit 2 Tageslichtlampen, Stativen und Durchlichtschirmen, z.B. von Quenox.
Kosten für Studioleuchten: ~ 200 €
Guter Ton
Unsere Smartphones können Videos mittlerweile in 4K aufnehmen, beim Ton allerdings sind sie irgendwie in den 90ern stehen geblieben. Mono. Plus schlecht ausgerichtetes Mikrofon. Es empfiehlt sich daher dringend ein externens Mikrofon nutzen. Über den Klinkenanschluss kommt dann der super Sound ins Smartphone. Welches Mikrofon man nutzen sollte liegt auch am Verwendungszweck.
Generell empfehlenswert ist das VideoMic Me von RØDE, ein Kondensator-Richtmikrofon, das direkt am Smartphone hält.
Für Interviewartige Videos hingegen ist ein Lavaliermikrofon besser geeignet, z. B. das smartLav+ von RØDE, dem allerdings noch ein Verlängerungskabel spendiert werden sollte – bei Interviews mit zwei Protagonisten gibt es sogar einen Adapter über den man zwei smartLav+ anschließen kann.
Kosten für ein Mikrofon: ~ 60 €
Guter Stand
Nicht unbedingt notwendig. Wenn man jemanden hat, der das Smartphone ruhig halten kann, oder wenn Bewegungen zum Video gehören sollen, dann kann man diesen Punkt vergessen. Andernfalls braucht man ein Stativ. Diese gibt es in teuer oder in günstig. Da ich als Fotograf bereits ein recht gutes aber auch teures Stativ habe und mir günstige Stative im Vergleich meist zu wackelig vorkommen kann ich im budgetfreundlichen Rahmen leider keine Produktempfehlung geben. Aber ein kleiner Hinweis: Die Kombination aus preiswertem Fotostativ und Smartphone-Aufsatz ist deutlich vielseitiger als ein Tisch-Stativ speziell für Smartphones. Ich zumindest habe nicht immer einen Tisch dabei.
Kosten für ein Stativ: ~ 40 €
Guter Schnitt
Das Video ist abgedreht, jetzt geht es darum, Patzer und Ähs herauszuschneiden oder gar mehrere Kameraperspektiven zu einem Gesamtvideo zu kombinieren. In der Instagram-App ist das eher nicht möglich und auch die Bordmittel der Smartphones lassen zu wünschen übrig.
Sehr gute Apps für den Schnitt am Smartphone sind iMovie für iOS und KineMaster für Android. Beide Apps bieten einen großen Umfang an Effekten, Übergängen und eröffnen Möglichkeiten, die man sonst nur am Schnitt-Computer bekommt.
Kosten für die Apps: ~ 5 € (iOS) / ~30 € pro Jahr (Android)
Guter Content
Eigentlich geht es hier ja nur darum, dass das Video gut aussieht. Ich möchte es dennoch kurz ansprechen, denn viel wichtiger als die Verpackung ist das Innere – der Content.
Bisher waren die Instagram-Nutzen an 15 Sekunden-Videos gewöhnt, mittlerweile stehen uns ganze 60 Sekunden zur Verfügung. Da kann man endlich etwas ausführlicher werden – aber bitte immer spannend bleiben, also lieber etwas im Bild zeigen, als in Worten erklären.
Wie immer bei Content-Marketing ist das wichtigste natürlich die Strategie, aber die sollte stehen, bevor es so konkret wird.
Kosten für Content: guter Content ist unbezahlbar – aber mitunter kostenlos 😉
Budgetfreundliches Fazit:
Gute Instagram-Videos lassen sich also bereits mit einem Equipment für 215 – 280 € produzieren. Worauf warten wir eigentlich noch?
Bonustipps:
- Smartphones nehmen Videos standardmäßig im Format 16:9 auf, Instagram hat aber nur quadratische Medien, also besser vor dem Dreh die Einstellungen anpassen und gleich quadratisch produzieren – dann steht auch niemand plötzlich im Off.
- Und wie immer gilt: wer in die Kamera spricht sollte nicht aufs Display schauen können.
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Titelbild: Photo by Benjamin Harrison / CC BY NC
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